Protestfahrt

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Etwas ganz außergewöhnliches ist passiert! Etwas, dass es bisher in Österreich nicht gegeben hat!
Eine ganz neue Erfahrung! Und, weil das so außergewöhnlich ist, und mit Motorrädern zu tun hat, wer war dabei? Na, wer wohl? 🙂
Eh klar 😉
Und, viele Freundinnen und WIMA’s schlossen sich erfreulicherweise auch gleich an.

OK, aber um was geht es jetzt wirklich werden sich viele von Euch fragen?
Was stürzt eine Versya in solch eine Begeisterung? Wer, wie, was, wo?

Nur die Ruhe, denn genau darum geht es eigentlich.  😉
Es gab vor dem Sommer die sinnlose 95dB Verordnung der Tiroler Landesregierung. Mit ihr soll die Bevölkerung, in bestimmten Gebieten, vor Motorradlärm geschützt werden. Die Studie ist fraglich, die Verordnung ist fraglich, die Abwicklung war brutal.
Also Grund genug um ein „Mander es isch Zeit“  hervorzurufen.
Der fahrende, und das WIMA D.A.CH Treffen planende, Teil von WIMA hatte daraufhin beschlossen, das bereits für Tirol geplante D.A.CH Treffen nach Kärnten zu verschieben, und im Nachhinein war das eine goldrichtige Entscheidung.
Parallel dazu formte sich über die Sommermonate in den „sozialen“ Medien –  zuerst ganz leise, und dann immer heftiger ein nie dagewesener Aufruhr in der Motorrad-Community und ein Aufruf zur Solidarität zwecks Bekämpfung der laufenden, einseitigen Presseberichte und Gesetzesanträge.
Viele Vorschläge wurden in den sozialen Kanälen diskutiert, es gab beruhigende und extreme Aufrufe, das ganze Spektrum war vorhanden. Final setzte sich Regina Stiller mit Bikers Voice durch und es gab die Entscheidung zu einer Protestfahrt mit Motorrädern durch Wien

Als Protesttag wurde ein Sonntag gewählt, damit nur ein kleiner Impact auf Wiens Straßen, aber immerhin, ein Anfang! Somit wurde es der 23. August 2020.
Viel Zeit für die Vorbereitung und die Verteilung der Information gab es nicht, aber am Protesttag sollte sich das wahre Ausmaß des Unmuts zeigen. Viele WIMA’s trafen sich direkt vor dem Schloss Schönbrunn. Schon während des Wartens fuhren beträchtliche Gruppen an uns vorbei. Als wir fertig waren, ging es hinüber nach Transdanubien, wo der Sammelplatz der Protestfahrt, ganz im Nordosten von Wien war.
Durch die große Anzahl der Teilnehmer*innen wurden auch gleich alle angrenzenden Parkräume der anderen Einkaufszentren von einer beträchtlichen Anzahl von Motorrädern okkupiert.
Viele bekannte Gesichter wohin frau auch blickt! So lets the party be started!

Ich nutze die Zeit, und lasse noch die Drohne über der gesperrten Abfahrt vom Parkdeck steigen und einen kleinen rundum Blick filmen. Es ist beeindruckend, wie viele Motorradfahrer*innen dem Aufruf gefolgt sind.
Langsam setzt sich die Kolonne in Richtung Innenstadt in Bewegung, es dauert fast 30min, bis wir
die erste Bewegung auch auf unserem Parkplatz sehen. Langsam kommen die Motorräder vor uns in Bewegung und auch wir starten unsere Fahrt in Richtung Innenstadt. Zuerst geht es recht zügig voran, doch umso weiter wir in die Innenstadt kommen, umso langsamer wird der Protestzug. Stellenweise kommt er überhaupt zu einem Halt.

Getreu dem Motto wird sehr vorsichtig mit dem Gas gespielt und ganz selten auch gehupt.
Es ist sehr heiß und einige luftgekühlte Motorräder bekommen bei diesem Schritttempo ernsthafte Probleme.
So bewegen wir uns langsam in einer endlosen Kolonne quer durch die Stadt und im Finale hinauf auf den Kahlenberg, wo der erste Stopp am großen Parkplatz, stattfindet.

Da es unmenschlich heiß ist, eine willkommene Gelegenheit die Motorräder und uns im Schatten der hohen Bäume abzukühlen.
Wir genießen den Stopp und als die Kolonne sich wieder auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt macht bleiben wir noch kurz und brechen dann auch auf. Wir folgen aber dem Verlauf der Höhenstraße bis Hütteldorf, wo wir uns trennen.
Am Abend warten wir dann gespannt auf die Pressemitteilungen, während wir uns zu einem netten, langen Abschluss nochmal zusammen finden.


Aber, was für eine Überraschung (oder eigentlich auch wieder nicht): Nichts…., 
ORF Wien bringt einen 30Sek Bericht und spricht von mehreren Hundert Teilnehmer*innen.
Lt. Veranstaltung und Polizei waren es aber zwischen 5.000 und 6.000. Erst nachträglich wird der Bericht noch einmal korrigiert.
Es ist immer wieder „erfrischend“ zu merken, wie wichtig Berichte über Motorradunfälle, Motorradraser, etc. sind, und wie unwichtig „brave“ Motorradfahrer*innen sind.
Bikers Voice will zukünftig eine Stimme für Motorradfahrer*innen sein.
Ich bin gerne dabei, es muss ich etwas ändern.

Falls auch Du etwas ändern möchtest: Hinweise auf Aktionen und Mitgliedschaft findest Du demnächst hier:
Bikers Voice

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Video-Link: https://youtu.be/JrcN8jUNnJI

Ein Kommentar

  1. Also ja – schön habzes ghabt, freut mich 😉 … aber mir sagt ja niemand nix und die Kunde von massenhaften Zusammenrottungen motorisierter Zweiräder haben die frühmorgendlichen Futterraben nicht bis in meinen Elfenbeinturm gebracht.
    Die Webseite der Frau Stiller werd‘ ich abonnieren, damit mir nicht ein anderes mal wieder niemand nix sagt wenn was Vernünftiges passiert und ich fehle, wenn wir EINMAL beinahe an Pariser Verhältniszahlen herankommen bei einem Protestthema…
    Beitreten werd‘ ich niemals und nirgends vermutlich, aber bestimmt nicht beim Stimmenclub der Stiller. Weil mit ‚Bikern‘ will ich nix zu tun haben; außerdem: wer weiß, ob die Motorradfahrer ohne Navi und Kickstart only akzeptieren…

    Danke für den Bericht, ist ein schöner Beitrag geworden … 😉

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