Motto: Weinstraße

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Frühstück um 8:00, auf der Terasse, mit wunderbaren Ausblick auf Arnfels und die Hügel nach Slowenien und Richtung Weinstraße.IMG_0233

Was gibt es feineres als bei Sonnenschein auf einer Terasse zu frühstücken? Ein wunderbares Buffet ist hergerichtet, die Auswahl riesig, die Schmankerln haben lokales Kolorit. Steirische Maki, muss frau einmal probiert haben, aber auch eine Kürbis-Orangen Marmelade, einfach köstlich!  🙂IMG_0234

Releativ pünktlich trudeln alle Mädls zum Frühstück ein, nach ein paar Häferln Kaffee sind auch die Lebensgeister wieder voll da.

Dem Buffet wird rege Zuspruch gegönnt. Ich denke, nach diesem frühen Brunch fällt wohl das Mittagessen aus.

Schon eine 1/2 Stunde später treffen wir uns mit den gepackten Koffern bei unseren Maschinen, holen diese aus der Garage und bereiten uns auf die Abfahrt vor.IMG_0236

 

 

 

 

Wima N 1

 

Die angenehm warme Luft genießend fahren wir zügig bis nach Leutschach, um dort, getreu dem Motto der Tour in die  Südsteirische Weinstraße einzubiegen.

IMG_0244Durch malerische Wege (Straßen wäre fast übertrieben), an großen Weingütern und Hügeln, voll mit Weingärten, fahren wir entlang der Grenze bergauf und bergab, eine Kurve folgt auf die nächste. Als Autofahrer kann man wohl auf Grund möglichen Gegenverkehrs nicht so unbeschwert fahren, aber mit dem Motorrad ist es eine wahre Lust.IMG_0246

Natürlich bleiben wir auch stehen, um das Panorama in Ruhe zu genießen. Der Blick in das Land hinein (in diesem Fall Slowenien) ist dank des Regens vom Vortag ungetrübt.

Weiter geht es entlang der Grenze, ab und zu stoßen wir auf einen Trupp Bundesheer Soldaten, die hier im Grenzeinsatz ihren Dienst tun, Zaun sehen wir aber selbst in der Nähe von Spielfeld nicht. Flüchtlinge aber auch nicht.

Ab Spielfeld durchfahren wir das Grazer Becken, was gibt es dazu zu sagen?  _________________________________
Nix, einfach flach wie eine Flunder und daher nur als vorübergehendes Übel zu betrachten.

IMG_0247Erst ab Bad Radkersburg wird die Strecke wieder lebhafter und auch bewaldet, was wir zu einem Stopp im leichten Schatten nutzen.  Der morgendliche Kaffee hat seine Pflicht erfüllt, wir tanken aber Wasser nach, denn die Aussicht auf die (Achtung: Motto!)   Südburgenländische Weinstraße in der Sonne macht Lust auf mehr.

Auch hier wechseln sich pitoreske Dörfer inmitten einer Hügellandschaft mit Weingärten ab. Touristisch so stark entwickelt wie der steirische Pedant dürfte es aber hier noch nicht so sein, vielleicht ein Geheimtip?

Auch hier suchen wir die kleinen Wege und nutzen eine jede verfügbare Kurve, um die Reifen auf ihre Belastbarkeit zu testen. Der gestrige Regen hat uns ja so manches mal um die vollständige Kurvenfreude gebracht  :-/ , obwohl im Laufe der Fahrt, mit gestiegenem Vertrauen in die Straße und die Reifen,  die Hemmschwelle immer weiter nach unten gerückt ist  😉

Nach einer Weile fahren wir in das Tal der Raab hinunter und dort zeigen sich zum ersten Mal wieder dunkle Wolken am Horizont, die von Ungarn her kommen. Da und dort sind noch freie Wolkenfelder zu sehen, daher hoffen wir das Beste und fahren weiter, aber leider erwischt uns in Jennersdorf der erste Regen. Also stehen bleiben und die Regenmontur anziehen. Mittlerweile schon eine Routineübung, die keine 5 Minuten dauert. Praktischerweise hat die ausladende Busstation eine Bank unter einer großen Kastanie, die uns für diese Prozedere perfekt vom Wetter abschirmt.

Wima N 2Kaum haben wir den Ort verlassen bricht wieder eine wahre Sinnflut über uns herein, die sehr heftig, aber Gott sei Dank, auch relativ kurz anhält. Ab Heiligenkreuz lässt der Regen nach, und ab Güssing (mit der pitoresken Ruine am Hügel, ähnlich prominent wie die Ansicht der Riegersburg) scheint auch wieder die Sonne zwischen den Wolken durch.

Entlang der Grenze fahren wir weiter nach Norden, schöne (schnelle) runde Kurven lockern das  sanfte Hügelland perfekt ab, kurze simple Regenfälle mindern den Spass mittlerweile überhaupt nicht.

So erreichen wir Rechnitz, zu Fuße des Gschriebnstein, wo wir einen Tankstop einlegen, Flüssigkeiten austauschen und uns auf die nächste Ettappe vorbereiten, in dem wir Bewegungs hinderliches Regengewand ablegen.
Einfach damit wir uns ungestört der nun folgenden Strecke widmen können.

Und, obwohl der höchste Berg des Burgenlands „nur“ ca. 860m hoch ist, ist die Auf- und, besonders die Abfahrt mit dem Motorrad ein wahrer Leckerbissen. Die 80km/h Beschränkung spielt fast keine Rolle. Damit ist wenigstens eine optimale Kurvengeschwindigkeit vorgegeben.  😉

Viel zu schnell ist diese Kurvenstrecke auch wieder zu Ende, aber ein wichtiges Ziel wartet schon auf uns in Lockenhaus.  Die Burg? Das Ritteressen? Köszeg (Güns) mit dem malerischen Altstadt Kern?

IMG_0248Ach, weit gefehlt, es sind die einfachen irdischen Dinge die uns erfreuen.

Ein kleiner Motorrad Parkplatz perfekt bei der Einfahrt in deIMG_0249n Hauptplatz, in Sicht auf die Konditorei bzw. den Eissalon positioniert, verhindert jedes weiterfahren.

Und wir sind nicht die einzigen Motorradfahrer vor Ort.

Dieser Ort ist ein Treffpunkt für Motorradfahrer aus Ungarn, dem Burgenland , NÖ, Wien und der Steiermark.

Eigentlich hätte ich vorgehabt meinen (zukünftigen) Hund in Köszeg kurz zu besuchen. Aber der Aufenthalt ist nur relativ kurz, denn es zeigen sich die ersten Wolken wieder in Richtung unserer Weiterfahrt.

So brechen wir relativ schnell wieder auf und fahren in Richtung Kirchschlag weiter .

Schon hinter dem nächsten Hügel Wima N 3bricht wieder die nasse Hölle über uns herein, und auch diesmal wieder sehr kurzfristig. So nutzen wir das Vordach einer Aufbahrungshalle als Schutz während des Umkleidens, und, obwohl wir schon recht flott beim Umziehen sind, ebbt der Regen bereits wieder leicht ab, als wir wieder weiter fahren.

Ab Kirchschlag ist der Regen wieder zu Ende, so können wir unsere Fahrt entlang der Hügelkette ungestört fortsetzen.

In allen Richtungen gibt es ein wunderschöner Ausblick über die Gegend, und die Straßen sind (wohl dank EU Gelder) selbst in dieser verlassenen Gegend wunderbar gut asphaltiert, was die Kurvenfahrt wieder zum Erlebnis macht.

Viel zu schnell kommen wir in Forchtenstein an. Die Geschwindigkeitsbeschränkung entlang der Kehren ist vernünftig gewählt und damit wird die Abfahrt hinunter, Richtung Mattersburg, eine interessante Erfahrung.

IMG_0250Jetzt kommt wieder ein etwas faderer Teil hinüber nach Eisenstadt, wo wir uns bei einem letzten Stop schon verabschieden, da wir bei der Rückkehr nach Wien sicherlich im Rückreiseverkehr auseinander gerissen werden.

Wir fahren Richtung Stotzing über das Leitha „Hügerl“ , das ebenfalls sehr schön ausgebaut ist, der Autoverkehr dort sollte aber verboten werden  😉

2009 wurde diese Strecke, neben dem Gschriebnstein zu einer der gefährlichsten Motorradstrecken in Österreich „gekürt“ .
Seltsam, ich bin der Meinung nicht das Motorrad ist schuld, sondern der Fahrer, der einfach seine Grenzen nicht kennt und ohne Reserven unterwegs ist.

Aber das ist halt meine Philosophie, und deshalb besuche ich auch regelmäßig Trainings, um einfach für verschiedene Situationen besser vorbereitet zu sein.

So, back to the topic:

Nach Stotzing ging es in einem Zug via Ebreichsdorf, Laxenburg, Wr. Neudorf nach Wien. Dort verloren wir uns tatsächlich im Verkehrsstau aus den Augen. Der Abschied ist aber nicht so schmerzhaft, denn schon am Dienstag, findet unser monatlicher Stammtisch statt. 🙂

Damit wäre diese Geschichte und dieser wunderbare zweitägige Ausflug schon wieder zu Ende.
Schön war es, es hat so viel Spass gemacht und selbst der Test der Regenkleidung war positiv.  🙂

 

PS: Kurz darauf saß ich im Auto am Weg nach Köszeg, aber das ist eine andere Geschichte.

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